Portrait
Interview
"NÖ Nachrichten"
Von: Christoph Hornstein
Rockstar der Kleinkunst
Porträt
Vom Radio-Comedian schaffte es Gernot Kulis auf die ganz großen Bühnen.
KLOSTERNEUBURG Er gab durch seine satirischen Beiträge in Ö3 dem Begriff „Callboy" eine weitere Bedeutung: Gernot Kulis ist noch immer der Callboy, aber sein Betätigungsfeld ist mittlerweile gewachsen. Gernot Kulis füllt heute große Hallen mit bombastischen Shows: „Den Hang zur Showbühne hab ich in mir drinnen. Bin da ein bisschen ein Freak."
Derzeit ist Gernot Kulis auf Österreich-Tour. Halt macht er auch in Klosterneuburg. Die Babenbergerhalle wird beben, wenn er sein neues Programm „Herkulis" am 13. April zum Besten geben wird. Bis jetzt hat Kulis das neue Programm etwa hundert Mal gespielt und dabei rund 70.000 Menschen erreicht. „Ich kann das selbst kaum fassen", so der Künstler bescheiden.
Berühmtheit erlange Kulis mit dem Ö3-Format „Callboy", in dem er mit verstellter Stimme am Telefon Leute aufs Eis führt.
Diese etwa 1.500 satirischen Beiträge gaben ihm den Mut, mehr zu machen. „Ich konnte die meisten Telefonpartner dorthin treiben, wo ich sie haben wollte. Das war wie ein psychologisches Spiel, denn ich weiß schon beim ‚Hallo’, wie mein Gegenüber drauf ist."
Schon erstes Programm ein Riesenerfolg
Kam dieser Kulis-Boom für Sie überraschend? „Ich glaube, meine Stärke ist es, ein Gefühl dafür zu haben, worüber die Leute lachen können." Bei den Comedyhirten – eine frühe Station des Künstlers – war das schon klar, denn „der Goscherte war immer ich."
Schon beim ersten Showprogramm hatte Gernot Kulis das Gefühl, „das muss aufgehen. Ich bin aber in Wirklichkeit ein feiger Hund. Wenn ich nicht glaube, dass es gut ist, lass ich es."
Mit Lichtshoweffekten auf riesigen Bühnen sorgt der Künstler, neben dem Lachen, für Staunen, dass einem der Mund offenbleibt. Er schafft es damit, mit anderen Kabarettisten und Standup-Comedians nicht vergleichbar zu sein. Er bezeichnet sich da selbst als Vorreiter. Obwohl Kulis sagt: „Der Unterschied zwischen Kabarett und Comedy verschwindet immer mehr. Die Diskussion gibt es für mich fast nicht."
Auch den berühmten „roten Faden" gibt es bei Kulis Auftritten nicht. Er spricht von einem emotionalen Grundaufbau mit verschiedenen Geschichten. „Ich glaube, ich habe eine gute Rhythmik der Pointen."
Halbgötter und Vollpfosten
„Mein Vater war ein bisschen ein Herkules, obwohl ich, nachdem ich nachgeforscht habe, was der Name Kulis bedeutet, schon ein bisschen enttäuscht bin", erzählt der Künstler humorvoll, „‚Kulis‘ heißt nämlich ‚‘Koffer‘. Also sind wir eine Kofferfamilie!"
Im neuen Programm ginge es um Leute, die sich Halbgötter nennen, und „Herkulis zieht aus im Kampf gegen Halbgötter und Vollpfosten." Fast alle Geschichten, die in seinem Programm vorkommen, sind selbst erlebt. Der Unterschied zu seinem alten Programm? Kulis verrät: „Es gibt mehr Geschichten, und das neue Programm ist privater als das alte."
Ein Jahr lang hat sich der Künstler auf das neue Programm vorbereitet. Zuerst entsteht der Titel, dann das Programm. Gernot Kulis ist sehr kritisch, was seine künstlerische Arbeit betrifft: „Ich muss voll dazu stehen, sonst mache ich es nicht."
Die ersten drei Leser, die bei der NÖN Redaktion 02243/339690 anrufen, erhalten je zwei Karten zu Gernot Kulis Programm „Herkulis" am 13. April in der Babenbergerhalle.
Das, wodurch sich Gernot Kulis von anderen Kabarettisten und Comedians unterscheidet, ist hier am Bild zu sehen. Mit Lichteffekten wie bei einem Rockkonzert erstaunt Kulis sein Publikum. Das wird auch am 13. April in der Babenbergerhalle so sein.
Ein Feuerwerk der Pointen ist am 13. April in der Babenbergerhalle zu erwarten, wenn Gernot Kulis „Herkulis" spielen wird.